Vom Sinn und Unsinn der psychologischen Beratung

Die Psychologie wird bald 150 Jahre alt. 1875 gründete Wilhelm Wundt das erste psychologische Labor. Wurde durch die Psychologie etwas erreicht oder wäre sie besser Teil der Philosophie geblieben? Die Therapeutin Ellen Krause macht sich Gedanken über Unsinn und Sinn psychologischer Beratung.


Psychologie ist die Lehre von der Seele oder „Seelenkunde“. Paradoxerweise können sich die Gelehrten und Kundigen nicht darauf einigen was die Seele istPSychologische Beratung Ellen Krause und wo sie im Körper sitzt. Die Idee von Herz und Bauch entspricht nicht dem aktuellen Zeitgeist, jedoch ist im Hirn, zwischen den Neuronen, auch kein Platz dafür. Jedenfalls hat sie bisher noch keiner gefunden. Die Therapeutin Ellen Krause hat die Vorstellung, dass unsere Seele über Kopf, Bauch und Herz liegt und das Ganze zur Einheit verbindet.


Aber zurück zum Thema. Über die Seele ist viel geschrieben worden, über etwas, was gar nicht existiert. Bei manchen Autoren findet sich die Illusion, Psychologie sei ein Weg zur Selbsterkenntnis. Aus der Perspektive der Therapeutin Ellen Krause ist das eher ein Irrtum. Psychologie befasst sich mit geistigen Funktionen, nicht aber mit den Inhalten die daraus entstehen, also mit dem Denken. In diesem Zusammenhang ist der Beitrag über die R.E.T. interessant.


Die Frage nach dem Sinn des Lebens, was als Norm vertretbar oder gar erwünscht sei, ist kein Problem der Psychologie, sondern der Philosophie. Es geht also um das Erleben und Verhalten des Menschen, also um den Bereich der Wissenschaften. Interessant ist übrigens das Menschenbild; von Ratten lernen wir, wie sich der Mensch verhält. Der Mensch als Wesen der klassischen Konditionierung.


Der Zappelphilipp wird zur Krankheit. Und jeder hat mal eine Depression. Ist die Psychologisierung der Gesellschaft Ursache oder Wirkung? Alles muss heute erklärt und verstanden werden, zum Beispiel die „schwere Kindheit“. Die Therapeutin Ellen Krause stellt das in Frage. Ergeben sich nicht daraus perfekte Entschuldigungsstrategien für das persönliche Scheitern?


Löblich sind zumindest die Versuche der Psychologie, sich vom Esoterischen klar abzugrenzen, aber erscheint uns das „Unerklärliche“ nicht manchmal wie der „Schlüssel“, der alles in Gang zu setzen vermag. Aber was gehört nun zur Psychologie? Vom Selbst-Deutungs-System im Sinne von Freud bis zum naturwissenschaftlichen empirischen Ansatz sind alle Methoden erlaubt. Die Folge ist, so Ellen Krause, dass unendlich viele nichtssagende Studien vorliegen. Es entsteht ein umfangreiches Detailwissen. Ob daraus ein tieferes Verständnis des Menschen resultiert, stellt die Therapeutin Ellen Krause in Frage.


Die Psychologie hat einige wenige bedeutende Theorien hervorgebracht. Die meisten entsprechen, laut Ellen Krause, nicht mehr dem Zeitgeist. Die Entwicklungspsychologie von Pech zum Beispiel ist heute kein Thema mehr. Im Roomingout Zeitalter hatten Säuglinge erst ein paar Tage nach der Geburt Kontakt mit ihren Müttern. Heute wird das kritisiert, was morgen belächelt wird. Psychologen beschäftigen sich mit Modellen und Konstrukten. Das hat wenig mit dem individuellen Menschen zu tun, mit Verständnis und Empathie. Es wird nirgendwo mehr gestritten als bei den Psychologen. Freud, Adler und Jung machten vor, wie aus Freunden echte Feinde werden können. Sie stritten nicht nur in der Sache.


Trotz zahlreicher Wellness-Angebote sind viele Menschen gestresst und suchen eine psychologische Beratung. Die Liste der Widersprüche ist lang. Warum verfallen immer mehr Menschen den Süchten, trotzdem davor gewarnt wird? Warum wird die Kommunikation immer knapper, obwohl die Verständigungsmöglichkeiten immer reichlicher werden? Lösungen erscheinen uns von aussen betrachtet simpel, doch die Realität lehrt uns, dass das in unserer Leistungsgesellschaft leichter gesagt als getan ist.
„Es liegt eben in der menschlichen Natur, vernünftig zu denken und unlogisch zu handeln“. Nehmen wir z.B. einen Übergewichtigen (Adipositas) der am Nachmittag vom Arzt gesagt bekommt, er müsse seinen Süssigkeitenkonsum deutlich reduzieren, um dann abends wie gewohnt seine Schokolade zu vertilgen. Wer hat versagt? Die Ernährungswissenschaften? Die Medizin? Die Schokoladenindustrie? Botschaften werden nicht allein deshalb schon verhaltenswirksam, weil sie an die Vernunft appellieren. Die Verkennung der Diskrepanz zwischen dem realen Verhalten und der wissenschaftlich begründeten Empfehlung, gerade in unserem Zeitalter, wird immer offensichtlicher. Menschenbeteiligung bedeutet per Definition immer Einfluss von Subjektivität. Entscheidungen des einzelnen beruhen immer auf Emotionen, Motivationen, Einstellungen und der individuellen Persönlichkeit. Hier setzt die Therapeutin Ellen Krause im Rahmen der psychologischen Beratung an. Ziel ist es, einen angemessenen und individuellen Weg für jeden einzelnen Klienten, für die besondere Lebenssituation, zu finden.